Wann genau es mir aufgefallen ist, dass ich meinen Wert davon abhängig machte, wie ich aussehe und wie ich im Vergleich zu anderen materiell abschneide, weiß ich nicht mehr. Aber das Gute ist, dass ich das Muster irgendwann erkannt habe. Wenn du ein Muster erkennst ,ist es immer der erste Schritt, etwas Wiederkehrendes, was dir nicht mehr dienlich ist, verändern zu können. Denn du kannst ja nur Dinge verändern, die dir bewusst werden — natürlich nur, wenn du willst und bereit bist.
Vergleiche und mein Glück an Bedingungen knüpfen, die noch nicht eingetreten waren, führten dazu, dass mich ein ständiges Gefühl der Unzufriedenheit begleitete. Ich wollte mir nicht erlauben, wertvoll, zufrieden und glücklich zu sein. Noch hatte ich aus meiner Sicht nicht alles, was dazu gehörte, ein glücklicher und wertvoller Mensch zu sein.
„wertvoll jetzt. Nicht wenn. Nicht irgendwann. Wir verdienen alle Liebe und Zugehörigkeit jetzt. Genau wie wir sind.“
–Brené Brown
So, wie es mir früher oft erging, ergeht es heute noch vielen Menschen: Wir suchen oft nach unserem Glück und unserem Wert im Außen. Wir können erst zufrieden sein, wenn wir z.B. noch fünf Kilogramm abnehmen, das richtige Auto fahren, den Traumjob haben, genug Geld verdienen, in einer Beziehung leben etc. All diese Dinge haben gemeinsam, dass wir unser Glück an eine Bedingung in der Zukunft knüpfen. Wie sollen wir denn da je glücklich sein? Mein Tipp: Am besten hörst du auf den Tag zu warten, an dem alles so ist, wie du es für perfekt hältst, lässt los und fängst einfach an, jetzt zu leben und einfach mal grundlos glücklich zu sein. Grundlos glücklich? Klingt vielleicht verrückt für dich und vielleicht denkst du: „Peri spinnt!“ Aber mal ganz ehrlich, wir schaffen es auch oft genug, grundlos mit schlechter Laune durch den Tag zu gehen. Warum dann nicht mal andersherum? Was gibt es zu verlieren? Die schlechte Laune etwa?
Es gibt immer, immer einen Grund dankbar und glücklich zu sein.
Eigentlich gibt es immer einen Grund glücklich zu sein. Gründe müssen ja nicht immer in der Kategorie Wunder sein, um sie wertschätzen zu können. Es gibt so viele Dinge, die wir als selbstverständlich annehmen, die es überhaupt nicht sind: Ein Zuhause, ein selbstbestimmtes Leben, Menschen, die einen gern haben, Familie, Freunde, Sonnenschein, ein Haustier, etwas zu essen, Gesundheit, fließendes Wasser, eine soziale Absicherung, die Natur etc. Für dich mag das selbstverständlich sein, aber das ist es nicht. Wertschätzung beginnt immer am besten damit, zufrieden zu sein mit dem, wo du bist und was du hast. Wenn du Zufriedenheit hast für das Hier und Jetzt, dann entstehen noch Momente für die du Zufriedenheit haben kannst. Glück entsteht, wenn du dir erlaubst zu sehen, wie gut Dinge in deinem Leben bereits sind und dass du nichts von Außen hinzugeben musst, um wertvoll zu sein. Du bist ein Kind des Universums. In dir steckt so viel Potenzial und so viel wundervolles, du musst es nur zulassen. Wertvoll sein ist dein Geburtsrecht.
Eine schlechte Nachricht für alle Perfektionisten: Es gibt kein perfekt und du wirst wahrscheinlich niemals ganz fertig sein, nach etwas Neuem zu streben. Das macht unsere Existenz grundsätzlich aus. Wären wir fertig und perfekt, müssten wir keine Menschen sein. Die gesamte Idee des menschlichen Daseins beruht nicht darauf, perfekt zu sein, sondern zu lernen und zu wachsen. Wahrscheinlich sieht das dein innerer Kritiker anders, aber dem zuzuhören macht vor allem eins nicht: glücklich.
Mein Buchtipp zum Thema „Du bist wertvoll“:
- Die Gaben der Unvollkommenheit, Brené Brown
- I thought it was just me, Brené Brown
Sei das Licht
Peri