#305 Was ist wahre Autonomie? EKIW

Peri Soylu Kommentar

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#305 Was ist wahre Autonomie? EKIW
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„Es gibt keinen Unterschied zwischen deinem Willen und dem WILLEN GOTTES.“
- EIN KURS IN WUNDERN, T-9.I.5:3 

Kürzlich habe ich wieder eine Folge vom Lanz & Precht Podcast gehört. Ab und zu lausche ich den beiden mal – nicht, weil ich allem zustimme, was sie sagen, sondern weil ich ihren Dialogstil schätze. Ich mag, dass sie sich Raum lassen für unterschiedliche Meinungen auf aktuelle Ereignisse und dabei respektvoll bleiben.

In der Folge, die ich hörte, ging es um den Tod des Papstes und die tiefe Sehnsucht vieler Menschen, an etwas zu glauben – sei es Religion oder Gott. Besonders spannend fand ich den Einstieg: Die Katholische Kirche ist ein Milliardenunternehmen und wird nicht so schnell verschwinden. Auch wenn der Mitgliederschwund etwas anderes vermuten lässt.

Doch wirklich hängen geblieben bin ich an einem Kommentar von Richard David Precht am Ende der Folge. Precht sprach über etwas, was mich an  den Kurs und das Thema wahre Autonomie im Gegensatz zur Ego-Autonomie erinnerte. Genau das ist der Ausgangspunkt für die heutige Podcast-Folge.

Precht über die Prädestinationslehre

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Gegen Ende der Folge fragt Lanz Precht: „Was ist dir lieber – Protestantismus oder Katholizismus?“ Precht antwortet: Von den Glaubensinhalten her sei ihm der Katholizismus sympathischer, da er mit bestimmten Aspekten des Protestantismus Schwierigkeiten habe – insbesondere mit der Prädestinationslehre. Die Vorstellung, dass unser Leben von Gott im Voraus bestimmt sei, halte er für äußerst unheilvoll.

Und genau da musste ich an Ein Kurs in Wundern denken. Ich finde es immer wieder spannend, wie viel Angst in uns aufkommt, wenn wir hören, dass das Drehbuch bereits geschrieben ist. Doch auch der Kurs sagt genau das. Im Arabischen gibt es für diese Tatsache das Wort Maktub, was so viel bedeutet wie, es steht geschrieben. Das Wort ist mir irgendwie nicht mehr aus dem Sinn gegangen, seitdem ich es einmal in Der Alchimist von Paulo Coelho gelesen habe.

In mir löst diese Idee, dass unsere Existenz hier bereits vorbestimmt ist kein Gefühl von Kontroll- oder Identitätsverlust aus. Im Gegenteil: Ich empfinde es als erleichternd zu wissen, dass dieser Weg nicht von uns bestimmt ist – also von unserem kleinen Ich. Wir haben keine Autonomie von GOTT, dessen WILLEN wir in Wahrheit teilen – und das ist ein Segen. Die Alternative wäre übrigens, dass das Ego die Führung hat. Und das wäre tatsächlich unheilvoll.

Die Angst vor GOTT

Ähnliche Ängste hab ich auch vor einiger Zeit im Gespräch mit jemandem beobachtet, der den Gedanken nicht annehmen konnte, dass GOTT uns erschaffen haben könnte. Ein Kurs in Wundern sagt, dass es keinen Unterschied zwischen GOTTES Willen und unserem eigenen gibt. Mehr noch: Wir lesen im Kurs, dass wir erschaffen können wie GOTT – und dass der einzige Unterschied zwischen IHM und uns darin besteht, dass ER uns erschaffen hat, wir IHN jedoch nicht.

Die Person fühlte sich jedoch sichtlich unwohl beim Gedanken, dass sie sich nicht selbst erschaffen haben könnte – dass es vielleicht eine QUELLE, einen URSPRUNG gibt, aus dem sie stammt.

Für mich klingt genau das völlig stimmig – auch der Gedanke, dass bereits alles festgelegt ist und es nur darum geht, unser Bewusstsein neu auszurichten, um den direktesten Weg zurück zur Einheit zu gehen. Natürlich ist das vor allem eine innere Reise – kein physischer Ort, an den wir reisen.

Ein Gleichnis, das ich sehr mag, stammt von Marianne Williamson: „So wie ein Sonnenstrahl sich nicht von der Sonne trennen kann und eine Welle sich nicht vom Ozean trennen kann, können wir uns nicht voneinander trennen. Wir sind alle Teil eines riesigen Meeres der Liebe, eines unteilbaren göttlichen Geistes.“

Und genau dieser göttliche Geist hat einen Ursprung – eine Emanation – die vielen, auf die ein oder andere Weise, Angst zu machen scheint.

Die Ego-Autonomie ist ein Gefängnis

Im Ego-Denksystem haben wir oft das Gefühl, unsere Autonomie zu verlieren, wenn wir zurücktreten, um GOTT die Führung zu überlassen, damit dieser Traum in der Erkenntnis enden kann. 

Alles ist also bereits geschehen. Es erscheint nur so, als ob die Dinge jetzt passieren und wir tatsächlich frei wählen könnten. Doch Ein Kurs in Wundern lehrt, dass unser freier Wille sich nur auf eines richtet: ob wir dem Ego glauben oder unserer wahren Natur. Wann und wie wir wählen ist ebenfalls vorherbestimmt. Es gibt keinen Zufall. 

Precht würde das vermutlich beunruhigen. Mich hingegen beruhigt es. Weiterhin lehr der Kurs, dass wahre Autonomie in GOTT liegt:

„Deine Unabhängigkeit ist die der Schöpfung, nicht die der Autonomie. Deine ganze schöpferische Funktion liegt in deiner vollständigen Abhängigkeit von GOTT, DER SEINE Funktion mit dir teilt. Durch SEINE Bereitwilligkeit, sie zu teilen, wurde ER ebenso abhängig von dir, wie du es von IHM bist. Schreibe IHM, DER nicht von dir unabhängig sein will, nicht die Arroganz des Ego zu. ER hat dich in SEINE Autonomie eingeschlossen. Kannst du denn glauben, Autonomie getrennt von IHM sei bedeutungsvoll? Der Glaube an Ego-Autonomie kostet dich die Erkenntnis deiner Abhängigkeit von GOTT, in welcher deine Freiheit liegt. Das Ego sieht jegliche Abhängigkeit als bedrohlich an und hat sogar deine Sehnsucht nach GOTT zu einem Mittel verdreht, um sich selbst zu etablieren. Lass dich aber von seiner Deutung deines Konflikts nicht täuschen.“

GOTT & deine wahre Natur sind Freiheit

Das Ziel des Ego ist ganz ausdrücklich Ego-Autonomie. Doch diese steht im Widerspruch zu unserer wahren Natur. Der wahre Konflikt liegt also nicht zwischen dir und GOTT, sondern zwischen den nichtigen Wünschen des Ego und dem WILLEN GOTTES, den du in Wahrheit teilst. Wir bilden uns nur ein, dass wir nur getrennt von GOTT unabhängig sein können, während wir uns dann in der Abhängigkeit des Ego befinden. 

Ich vermute, dass Precht – ebenso wie mein damaliger Gesprächspartner – mit der Vorstellung von GOTT hadert, weil sie glauben, wahre Autonomie liege in ihnen, in ihrem Verstand und ihrem Bewusstsein. Dass echte Unabhängigkeit bedeutet, dass wir uns erschaffen haben und allein entscheiden müssen, um Mündigkeit und Vernunft walten zu lassen. 

Doch alle Macht ist von GOTT. Es gibt keine andere. 

Wenn wir also noch immer Angst davor haben, zurückzutreten und uns führen zu lassen, dann hängen wir vermutlich noch am Ego, an unserer kleinen Identität – und an der Vorstellung, ein Mensch zu sein, der getrennt ist von anderen, ausgestattet mit einem Verstand, mit Intellekt, um autonom zu handeln. Was für ein Riesentrugschluss. 

Denn dort liegt keine Unabhängigkeit, sondern nur ein dunkles Gefängnis.
Deine Peri

Bemerkungen 2

  1. Hallo liebe Peri,
    Frage zur Folge 305: was ist denn das Ego eigentlich? Das eigentliche Selbst ist ein Teil von Gott wie ein Strahl ein Teil der Sonne ist und was ist das Ego? Aus was besteht es?
    Das was das Ego möchte habe ichverstanden.
    Liebe Grüße
    Nikola

    1. Post
      Author

      Hi liebe Nikola,

      danke für deine Frage. Das Ego wird – je nach Quelle – anders verstanden. In Ein Kurs in Wundern ist es der Aspekt in uns, der an die Trennung glaubt und uns davon überzeugt, dass wir ein verletzlicher Körper sind. Im Kurs steht dazu: „In die Ewigkeit, wo alles eins ist, kam eine winzig kleine Wahnidee [dass wir getrennt von GOTT sein könnten] geschlichen, und GOTTES SOHN vergaß, über sie zu lachen.“

      Die Überzeugung, dass wir getrennt sein könnten, hat unseren Geist buchstäblich gespalten, so der Kurs, und ein winzig kleiner Anteil unseres Geistes, über den das Ego waltet, macht jetzt diese Erfahrung (obwohl diese ja eine Illusion ist), dass wir Mensch sind, getrennt von GOTT. Das Ego steht für die Angst, für alle lieblosen Gedanken und Illusionen, die wir haben. Es steht für den Wahn, dass wir uns selbst gemacht haben und dass wir uns nur sicher halten können, indem wir angreifen, über alles urteilen und uns (also den Körper) verteidigen.

      Ich hoffe, das klärt deine Frage.

      Lieber Gruß
      Peri

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