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Lebensweisheiten für ein erfülltes Dasein

Peri SoyluEin Kurs in Wundern Kommentar

„Du kannst die Punkte nicht verbinden, wenn du sie vor dir hast. Die Verbindung ergibt sich erst im Nachhinein. Man muss also darauf vertrauen, dass sich die Punkte irgendwann einmal zusammenfügen. Du musst an etwas glauben — Intuition, Schicksal, Leben, Karma, was auch immer. Diese Haltung hat mich nie enttäuscht, sie hat mein Leben entscheidend geprägt.“ — Steve Jobs

Derzeit dreht sich in meinem Leben sehr viel um Vertrauen. Ich erinnere mich aktiv immer wieder daran zu vertrauen, dass alles im Nachhinein einen Sinn ergibt. Ein erfülltes Dasein und ein sinnvolles Leben verlangen, dass wir vertrauen.

Mittendrin — während wir in dieser Zwischenphase sind — ist unsere Aufgabe, irgendwie zu vertrauen, dass dem so ist, wie es Steve Jobs so treffend als eine seiner Lebensweisheiten formuliert hat. 

Mein „Umweg“ an die Universität 

Ich habe früher — was sich in der Zwischenzeit für mich wie ein vorheriges Leben anfühlt — als Studien- und Karriereberaterin Potenzialanalysen für junge Menschen durchgeführt. Die jungen Menschen, die ich beriet, waren sich unschlüssig, wie es für sie nach der Schule weitergehen konnte. Der Inhalt dieser Aufgabe war — meiner eigenen Biographie geschuldet — sehr bereichernd und erfüllend für mich. Denn ich kannte diesen Schmerzpunkt der jungen Menschen nur allzu gut. Auch ich war damals — nach meinem Abitur — sehr unschlüssig darüber, was ich nach der Schule studieren sollte und was meine Bestimmung war.

Ich hole geschichtlich nun etwas aus. Denn damit wird deutlich, dass sich Punkte sogar auch über Generationen hinweg rückblickend verbinden lassen. 

Für mich war es immer klar, dass ich studieren gehen würde. Aber was ich studieren würde, damit war ich auch erst einmal total überfragt. 

Dennoch gab es für mich nicht den kleinsten Zweifel, dass ich studieren würde. Für Außenstehende war das natürlich nicht so selbstverständlich, wie es sich für mich anfühlte. Und da zeigt es sich wieder: Wenn du etwas mit solcher Überzeugung fühlst und glaubst, dann gibt es immer einen Weg. Dann trifft dich das Universum auf halber Strecke und zeigt dir deinen Weg. Immer. Es gibt hier keine Ausnahmen.

Meine Eltern sind vor über 40 Jahren aus Anatolien nach Deutschland gekommen. Ohne richtige Ausbildung, ohne die Sprache zu gut zu beherrschen. Sie hofften für sich und für uns, hier in Deutschland ein besseres Leben zu haben. Mein Vater hatte die Schule nur bis zur vierten Klasse besucht und meine Mutter war die Schule gar ganz verwehrt worden. 

Also hatten meine Eltern für uns Kinder immer einen großen Wunsch. Besser gesagt, meine Mutter hegte diesen Wunsch— da mein Vater in der Hinsicht oft viel zu entspannt war. Dafür war meine Mutter — wenn es um unsere Bildung ging — um so ernster. Eine ihrer Lebensweisheiten war hier, dass Bildung das Ticket raus aus dem Überlebenskampf war in dem wir oft steckten. So hat sie uns, seitdem ich denken kann, immer wieder gesagt, wie wichtig Bildung für ein selbstbestimmtes und gutes Leben ist. 

Bildung ist keine Selbstverständlichkeit

Meiner Mutter war Bildung also komplett verwehrt worden. Meine Mutter war — als älteste Tochter mit einem älteren Bruder und sieben jüngeren Geschwistern — in einem Dorf in Anatolien groß geworden. Als älteste Tochter musste sie die Verantwortung für die jüngeren Geschwister übernehmen. Alle anderen Geschwister durften zur Schule gehen. Nur meine Mutter nicht. Ihre Bedürfnisse waren in diesem Zusammenhang — wenn Menschen ums nackte Überleben kämpfen — nur zweitrangig. 

Ein Schlüsselmoment für meine Mutter folgte dann in einem Gespräch mit einem Schulleiter. Als meine Mutter mit dem Schulleiter der Schule redete, auf die meine älteren Geschwister gingen, bestärkte es ihre Einstellung, dass Bildung wichtig ist. Der Schulleiter sagte damals zu meiner Mutter, dass es nichts Wichtigeres für ein gutes und sicheres Leben gibt als Bildung.

Ein selbstbestimmtes und gutes Leben

Und so setze meine Mutter alles daran, dass das diese Lebensweisheit unsere Lebensweisheit für ein gutes Leben wurde. Nicht, dass sie uns bei unseren Hausaufgaben helfen oder überhaupt nachvollziehen konnte, was es bedeutete zur Schule zu gehen. Aber, wie auch immer sie es anstellte, für uns fünf Geschwister gab es nicht wirklich keinen Zweifel daran, dass wir Abitur machen und studieren gehen würden. 

Ich rechne das meinen Eltern und insbesondere meiner Mutter sehr hoch an. Meine Eltern haben — mit ihrer inneren Einstellung — für uns dieses Ziel zu einer Selbstverständlichkeit gemacht. 

Der Weg zum Abitur verlief nicht immer nur glatt für uns alle. 

Dennoch gab es für mich nie einen Zweifel, dass ich diesen Weg gehen würde. Nicht einmal, als meine Lehrer mich gern auf die Haupt- bzw. Realschule empfehlen wollten.

Dennoch bin ich dann auf dem Gymnasium gelandet — Dank meiner Mutter. Verunsichert durch die Empfehlung war ich, ja. Dennoch war da eine stärkere Energie. Etwas, was unbewusst war aber dennoch mehr Macht hatte als die Empfehlung meiner Lehrer. Diese unerschütterliche Überzeugung, dass es meine Bestimmung war, diesen Weg zu gehen. 

Rückblickend muss ich sagen, dass nichts — kein Umstand der Welt — diesen Glauben in mir je hatte wirklich erschüttern können. Es war wie etwas, dass einfach eintreten musste. Maktub, wie es in dem Buch „Der Alchimist“ von Paulo Coelho heißt. Es stand geschrieben. 

Ein segensreicher Stolperstein

Und dennoch habe ich mich mit der Studienwahl schwer getan. Ich wusste nicht einzuschätzen, wo meine Stärken waren und wo ich gut aufgehoben war. Deshalb war die Zeit zwischen Abitur und Studium eine nervenaufreibende, sehr verunsichernde Zeit für mich. Da ich noch keine Idee hatte, mit welchem Studiengang es nach der Schule für mich weitergehen konnte, habe ich zwei Jahre lang gebraucht, um mich endlich an einer Universität einzuschreiben. Diese zwei Jahre waren damals die Hölle für mich. 

Und — nach diesem Ausflug in meine Vergangenheit — komme ich jetzt wieder zurück zum Anfang und damit zu der Lebensweisheit von Steve Jobs: Auch wenn diese Zeit schrecklich anstrengend für mich war, sie war zu etwas gut. Damals wusste ich natürlich nicht wofür. Ich habe diese Zeit eher als Makel empfunden.

Aber heute weiß ich, dass diese Zeit etwas sehr einzigartiges mit mir gemacht hat: 

Wenn ich heute mit jungen Menschen spreche, die in einer ähnlichen Lage sind, wie ich es damals war, dann weiß ich genau, wie es ihnen geht. Ich weiß, was sie fühlen, was sie über sich denken, wie verunsichert, blockiert und vielleicht wertlos sie sich fühlen. 

Ich weiß auch, dass das diese Gefühle nicht stimmen, dass diese Phase nur ein Ausschnitt ihres Lebens darstellt. Da ich das nicht nur weiß, sondern es wirklich so fühle, erreiche ich diese Menschen auf eine andere Art und Weise als Menschen, denen diese Phase im Leben erspart geblieben ist. Das ist meine Gabe in diesem Zusammenhang. 

"Wo du stolperst,…

…dort liegt dein Schatz" - Joseph Campbell.

Ich bin der festen Überzeugung, dass diese Phase zwischen Abitur und Studium sowie die Lebensgeschichte meiner Mutter und meine Erfahrung als Schülerin mich gütiger, großherziger und verständnisvoller gemacht haben. Vor allem hat mich meine Geschichte so dankbar für die Tatsache gemacht, dass ich zur Schule und an die Universität gehen durfte. Denn, obwohl es nicht so sein sollte und auch wenn wir das in Deutschland oft gar nicht so wahrnehmen — Bildung ist immer noch ein Privileg. 

Noch wichtiger: Diese Phase hat dazu geführt, dass ich meiner Aufgabe als Karriereberaterin und später als Studienberaterin aus vollstem Herzen nachgehen konnte. Ich wollte unbedingt dafür sorgen, dass niemand, den ich unterstützen konnte, sich je so fühlen würde, wie ich mich damals gefühlt habe. Ich wollte diese Menschen wahrnehmen und ihnen vermitteln, dass es okay ist zu stolpern und sie deshalb nicht wertlos sind. Im Gegenteil. Diese Motivation wäre nie da gewesen, hätte ich diese Erfahrung damals nicht selbst gemacht. 

Welche Lebensweisheiten bestimmen dein Leben?

Auf einer Metaebene nehme ich dieses Gefühl jeden Tag mit in jede Coaching Session. Denn auf einer Metaebene war folgendes passiert: Ich war gestolpert. Das passiert uns allen. So geht es auch den wundervollen Menschen, die ich im Coaching begleite. Sie sind gestolpert oder sie stolpern wiederholt über die gleiche Hürde, bis sie den Glauben entwicklen, dass es anders, dass es besser geht. Zu stolpern ist Teil unseres Lebens. Unser Umgang damit ist eine Wahl, die wir treffen. 

Ich habe für mich einen Weg gefunden, um wieder aufzustehen und meine Geschichte so zu betrachten, dass ich gestärkt aus der Situation herauskommen konnte und nicht als Opfer der Umstände. Wenn wir die Punkte im Nachhinein miteinander verbinden passiert oft genau das. Wir kommen gestärkt aus einer Situation heraus über die wir gestolpert sind. Darum geht es im Leben. Meine Lebensweisheiten für ein erfülltes Leben beinhalten auch immer daran zu glauben, dass alles in meinem Leben zu etwas gut ist. Dass alles in meinem Leben für mich passiert, damit ich wachse und mich zu der liebevollsten und gütigsten Version entwickle, die ich sein kann.

Übrigens: Als ich dann endlich meine Universität und meinen Studiengang gefunden hatte, habe ich jeden Tag als Studentin genossen. Noch heute überkommt mich eine große Dankbarkeit, wenn ich darüber nachdenke, dass ich so eine unglaublich privilegierte Studienzeit hatte. Ich durfte mich voll und ganz auf mein Lernen und auf mein Studium konzentrieren. Da meine Familie mich vollkommen unterstützt hat. Insbesondere mein Bruder hat mein Studium finanziert, ohne je einen wirklichen Anspruch an mich zu stellen. Ich fühle mich mehr als gesegnet durch diese Erfahrung.

Steve Jobs: „Bleib hungrig. Bleib verrückt.“

Steve Jobs’ Rede von 2005, die er an der Standford University gehalten hat, ist nicht sehr lang, aber sie hat es wirklich in sich. Sie ist voller guter Lebensweisheiten. Der Apple-Mitbegründer spricht darüber, dass ein sinnvolles Leben nicht stromlinienförmig verläuft. Und vor allem, dass die vermeintlichen Umwege, die wir gehen, das Leben erst so richtig lebenswert, sinnvoll und schön machen. 

So erzählt er den Standford Absolventen von 2005, dass er sich nach kurzer Zeit auf dem College exmatrikulieren hat lassen. Damals musste er vertrauen, dass diese Entscheidung zu etwas gut war. Wir können im Nachhinein sagen, dass er die richtige Entscheidung getroffen hat. Aber damals wusste keiner, zu welchen Visionen Jobs fähig sein würde. 

Er ist als Studienabbrecher dann noch eine lange Weile am College geblieben. Jobs hat dann nicht mehr die Module gewählt, die er wählen musste, sondern, die sich für ihn interessant anhörten. Er wusste damals noch nicht, wie diese Module ihm weiterhelfen würden. Aber im Nachhinein war diese Zeit eine Zeit, die für die Entwicklung der Benutzeroberfläche für Macintosh Computer unbezahlbar war.

Wenn du die Zeit findest, hör die die Rede an, denn besonders interessant ist, das Jobs sagt, dass deine Berufung nichts Rationales ist. Deine Berufung ist eine Herzensangelegenheit. Interessant, dass sogar Jobs das so gesehen hat: „Deine Zeit ist begrenzt. Verschwende sie nicht damit, das Leben eines Anderen zu leben. Lass nicht zu, dass der Lärm anderer Menschen deine eigene innere Stimme übertönt. Hab den Mut, deinem Herzen und deiner Intuition zu folgen.“

Sei das Licht
Peri

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Deine Peri

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