Wie erklärt der Kurs in Wundern Ursache und Wirkung? Der Kurs erinnert uns immer wieder daran, dass unsere Gedanken machtvoll sind. Ob ich sie nun dazu nutze, um liebevoll zu denken oder nicht. Ich kann die kreative Macht meiner Gedanken nicht einschränken. Ich kann sie lediglich missbrauchen oder nicht.
Ein Kurs in Wundern sagt über Ursache und Wirkung, dass es keine neutralen Gedanken gibt. Jeder Gedanke, den wir denken, kreiert Form auf irgendeiner Ebene. Daraus folgt, dass wenn eine Person meine Knöpfe drückt und ich darauf lieblos (mit Kritik, Angst, Angriff etc.) reagiere, ich durch meinen Angriff diese Lieblosigkeit auf irgendeine Art und Weise in meinem Leben wieder manifestiere.
Die Hölle
Ursache und Wirkung ist keine Strafe, die mir auferlegt wird. Sondern Ursache und Wirkung sind einfach nur ein kausales Ereignis. In Buddhas Gesetz des Karmas wird dies so beschrieben: Jede Aktion hat eine Reaktion zur Folge. Diese Wahrheit von Urasche und Wirkung finden wir also in anderen großen Lehren wieder, wenn wir nur wirklich bereit sind, zu sehen und hören.
Der Kurs sagt außerdem, dass die Hölle nicht erst dann eintrifft, wenn wir unseren Körper verlassen. Sondern ich kreiere diesen Zustand dadurch, dass ich lieblos denke, fühle und handle. Hölle ist, wenn es mir schlecht geht, weil ich lieblos mit mir und meiner Umwelt umgehe. Dazu brauche ich nicht erst tot umfallen. Diesen Zustand habe ich jedes mal, wenn ich lieblos denke.
Wenn ich aber liebevolle Gedanken — Hilfsbereitschaft, Güte, Liebe, Freude, Frieden, Wertschätzung, Glück etc. — habe, dann spiegeln sich diese ebenso irgendwo in meinem Leben wider. Ich kann zwar nicht bestimmen, wie, wann oder wo genau. Aber die Energie, die ich in eine Aktion hineingebe, geht nicht verloren. Energie geht nie verloren. Das haben wir bereits im Physikunterricht und von Einstein gelernt.
Das Ego
Der Kurs spricht immer wieder von unserem Ego. Dieser Begriff wird im Kurs dennoch anders genutzt als wir es normalerweise kennen. An dem Ego, wie er im Kurs verstanden wird, gibt es nichts Konstruktives. Das Ego ist der Teil von uns, der an eine Trennung glaubt.
Das Ego glaubt, dass wir nur Körper sind, die voneinander getrennt sind und die für sich allein stehen. Unser Ego ist der Teil von uns, der unseren Selbsthass darstellt, sich aber als unsere Selbstliebe tarnt. Es ist wirklich sehr schlau (genau so schlau wie du) und immer darauf aus, die Schuld in anderen zu erkennen und diese dafür anzuklagen. Unsere Erlösung liegt aber darin, immer zu uns zurückzukehren. Das will das Ego aber am liebsten vermeiden.
Das Lieblingsgefühl des Egos ist der Schmerz.
Es zeigt immer auf die anderen und macht sie schuldig. Unser Ego spricht am lautesten und immer zuerst. Deshalb sagt Marianne Williamson immer wieder, dass Impulskontrolle in unserer heutigen Zeit wichtig ist. Wir können innerhalb von Sekunden jemandem eine WhatsApp schreiben. Was aber ist aus der guten alten Methode geworden, langsam und tief durchzuatmen oder eine Nacht über etwas zu schlafen, bevor wir auf etwas antworten?
Wie gesagt, Hölle ist ein Gemütszustand, den wir uns immer in einem Moment erschaffen, wo unser Ego uns dazu bringt zu glauben, dass wir andere angreifen müssen, um uns selbst zu verteidigen.
Der Angriff
Angriff kann auf viele Arten passieren.
Bereits kritisch über eine andere Person und ihr Verhalten zu urteilen ist eine Form des Angriffs und schadet immer zuerst uns selbst. Wenn ich mich minderwertig oder aber auch besser als andere fühle, bin ich auch im Angriff. Das Ego hat dann immer gewonnen, wenn wir uns von anderen getrennt fühlen. Wie Mutter Teresa gesagt hat: „Wenn es keinen Frieden gibt, dann liegt es daran, dass wir vergessen haben, dass wir zueinander gehören.“
[tweetshare tweet = „Die mächtigste Intervention, die ein Kurs in Wundern uns bietet ist: Ich bin bereit, die Dinge anders zu sehen.“]
Liebevolles Denken und Handeln
Die wohl mächtigste Intervention, die der Kurs uns bietet ist diese: Jedes Mal, wenn wir bemerken, dass uns etwas triggert und wir in Versuchung sind, lieblos zu denken, sagen wir uns: „Ich bin bereit, Dinge anders zu sehen.“ Das ist wirklich so einfach. Wahrheit ist einfach. Durch diesen Satz öffnet sich in unserem Geist die Möglichkeit, dass wir Dinge anders wahrnehmen können.
Liebevolle Gedanken sind eine Möglichkeit, dass wir uns wieder aus der selbstkreierten Hölle befreien. Wenn ich einen Fehler gemacht habe, weil ich in einem Moment lieblos gehandelt habe, dann kann ich durch die Sühne wieder zurück zu meinem inneren Frieden finden. Okay, ja, ich habe das Wort „Sühne“ benutzt. Bitte lauf jetzt nicht schreiend davon, sondern atme tief durch und lese einfach weiter. Denn es geht um deinen Frieden.
Die Sühne, wie der Kurs das Konzept nutzt, ist nichts Abstraktes oder darf hier nicht so verstanden werden, wie es klassisch in Religionen verstanden wird. Es ist meine Bereitschaft gedanklich zur Situation zurückzukehren und mir klar darüber zu sein, was mein Anteil an der Situation war und mir diesen und einer höheren Intelligenz gegenüber einzugestehen. Die Wahrheit wirkt befreiend. Wenn du sagst: „Ich verstehe es jetzt. Das ist, was ich falsch gemacht habe. In jenem Moment war ich z.B. so bedürftig und unsicher, dass ich etwas liebloses gesagt und getan habe.“
Erst wenn ich verstehe, was ich zu einer Situation beigetragen habe und was das über mich aussagt, kann sich mein schlechtes Gewissen gehen lassen. Erst wenn ich verstehe, dass ich dafür meinen Teil der Verantwortung übernehmen und der anderen Person für ihren Anteil vergebe, kann ich etwas verändern.
Unser Ego ist wirklich gerissen. Es ist manchmal nicht so einfach, liebevoll und gütig zu sein, wenn wir an diesen Ort geraten, wo wir verwundet sind.
Aber wenn du zu einem späteren Zeitpunkt diese Situation noch einmal betrachtest und dir eingestehen kannst, was du versäumt hast in jenem Moment zu geben, kann sich dieser Moment verwandeln. Deine Wahl, deine Hölle oder dein Himmel auf Erden.