„Das Ego hängt allein von deiner Bereitwilligkeit ab, es zu ertragen."
- EIN KURS IN WUNDERN T-9.VIII.6:1
Am Wochenende habe ich eine Rückmeldung von Frank erhalten. Er hatte Folge 104 vom happycoollove Podcast gehört und danach berechtigte Gedanken zum Ego. Dabei kam der Gedanke bei ihm auf, dass das Ego ja auch praktische Funktionen auf Handlungsebene hat.
Ich bin ganz dankbar, dass Frank mir geschrieben hat, weil er uns mit seiner Frage auf etwas sehr Wichtiges hingewiesen hat. Es gibt natürlich auch Schulen und Werke, die dem Ego auch etwas Gutes abgewinnen. "Ein Kurs in Wundern" tut dies definitiv nicht. Das Ego ist — laut "Ein Kurs in Wundern"— der lieblose Anteil in unserem Geist, der die Welt durch den Filter von Angst und Mangel sieht. Und genau deshalb sprechen wir heute noch einmal über das Ego und seine Mechanismen, damit wir ihm (noch) schneller und klarer auf die Schliche kommen können.
Ego ist… dein Selbsthass getarnt als deine Selbstliebe
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Kennst du noch diese Cartoons aus der Zeitung, die mit „Liebe ist…“ begonnen haben? Wir nutzen heute mal dieses Format, um unser Ego genauer zu durchleuchten. Es kann einfach nicht schaden, sich die Spiele des Ego immer wieder in Erinnerung zu rufen.
Unser Ego ist sehr schlau. Denn es ist unsere eigene Intelligenz, die wir gegen uns richten. Deshalb ist es manchmal auch so kniffelig, ihm auf die Schliche zu kommen. Wir denken oft, dass wir eine Sache aus Selbstliebe und -achtung tun, nur um später herauszufinden, dass es doch unser Ego war, welches uns in eine Falle geführt hat. Kommt dir diese Situation vielleicht auch bekannt vor: Du bist vollkommen davon überzeugt davon, dass es wichtig ist, jemandem die Meinung zu sagen. Dann ist das geschehen und fühlt sich auch gut an — für genau fünfzehn Minuten. Und dann: BÄÄMM! kommt dein Ego wieder um die Ecke, um dich dann für etwas zu kritisieren, was es dir einen Moment zuvor aufgetragen hatte zu tun. Dem Ego ist es nämlich schlichtweg egal, ob du nun andere Menschen kritisierst (Projektion) oder dich selbst. Hauptsache wir enden damit, dass die Lieblingsempfindung des Ego ausgelöst wird: Schmerz.
Es ist der Anteil, der dich — aus angeblicher Selbstliebe — immer wieder fragen lässt, was für dich drinnen ist, was das Leben für dich bereithält, wie du genau das bekommen kannst und welche Pläne und Strategien dafür nötig sind, weil du noch all das erreichen musst, um zufrieden und glücklich zu sein. Aber mach dir nichts vor: Per Definition bist du immer im Mangel, wenn du so denkst. Obwohl dein Ego sagt, dass du dir damit etwas Gutes tust. So verdreht ist unser Ego. Kein Wunder, dass du auch oft genug Verwirrung in dir verspürst, wenn du dem Ego zu oft zuhörst.
Ego ist… der Spielraum zwischen Argwohn und Bösartigkeit
"Ein Kurs in Wundern" sagt über das Ego, dass der einzige Spielraum für das Ego von Argwohn bis Bösartigkeit reicht. Es gibt gibt einfach nichts, das gütig oder liebevoll ist, was das Werk mit dem Ego in Verbindung bringt. Dein Ego ist der Anteil, der GOTT (die bedingungslose Liebe, die dich erschaffen hat) gern ersetzen möchte. Um das zu erreichen, was natürlich unmöglich ist, aber das Ego möchte uns glauben machen, dass es möglich ist und dass wir Angst vor GOTT haben müssen, gibt es uns immer wieder Ziele im Außen, die nicht erreichbar sind.
Denn der Grundsatz des Ego lautet: „Suche, aber finde nicht.“ "Ein Kurs in Wundern" hingegen sagt uns, dass nur GOTTes Plan für deine Erlösung funktioniert. Und da entweder nur das Ego recht haben kann oder GOTT, liegt die Entscheidung immer wieder bei uns, für wessen Denksystem wir uns entscheiden.
Die größte Anziehungskraft für uns hat die Geschichte, die uns das Ego über die besondere Beziehung erzählt. Diese Geschichte, dass da draußen ein anderer Mensch ist, mit dem du eine besondere Beziehung eingehen kannst, damit du dann endlich vollkommen und erlöst bist. Auch hinter dieser Geschichte des Ego steckt das Grundprinzip: „Suche, aber finde nicht.“ Denn nichts im Außen kann dich vollkommen machen, da du ja schon längst vollkommen bist. Deine einzige Aufgabe ist es, alle Illusionen, die das Ego geschaffen hat, um genau diese Wahrheit vor dir zu verschleiern, wieder von dir abfallen zu lassen. Denn deine Aufgabe ist es nicht nach Liebe zu suchen, sondern alle Blockaden zu entfernen, die dich daran hindern, dir dessen gewahr zu sein, wer du in Wirklichkeit bist.
Ego ist… dennoch nicht dein Feind
Als Schüler des Kurses kommt bestimmt auch mal der Moment, in dem du das Ego als richtig nervig empfinden wirst (um es mal sehr mild zu formulieren). Ich kenne viele Menschen, die anfangen — sobald sie ein gutes Bewusstsein für die Machenschaften ihres Ego entwickelt haben — das Ego etwas (sehr) zu verachten. Nur ist das Gefühl der Verachtung auch schon wieder das Ego, dass das Ego verachtet!
Deine wahre Natur verachtet nicht, sondern liebt — nonstop. Es geht niemals darum, diesen Anteil in dir zu verachten, ihn zu hassen oder zum Feind zu erklären. Es geht sehr wohl darum, dein Ego immer wieder als einen Hinweis zu verstehen. Du entwickelst ein Bewusstsein für die Spiele des Ego, ohne Urteil darüber, ob das was ist nun gut oder schlecht ist. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie vielen von uns es in einer menschlichen Erfahrung gelingen wird, gänzlich egolos zu leben. Dennoch ist es unsere Aufgabe, in einem Bewusstsein zu sein, dass so egolos wie möglich ist. Der Weg dorthin ist bestimmt nicht immer gradlinig. Dafür, dass wir immer wieder über unser Ego stolpern, müssen wir uns selbst nicht verurteilen. Die Dinge sind so wie sie sind.
Um zur Ursprungsfrage dieser Folge zurückzukehren — ich glaube fest, dass wir unser Ego nicht einmal auf der Handlungsebene benötigen. Handeln können wir auch ohne Ego und zwar viel besser als mit Ego. Denn wenn wir das Ego aus unseren Handlungen herausnehmen, dann kann eine höhere Intelligenz unsere Handlungen durchdringen und wir sind — auf dieser Bewussteinsebene — die machtvollste Version von uns, die wir sein können. Denn auch unser höheres Bewusstsein handelt. Und zwar viel effektiver und klarer, als es unser Ego je könnte. Genau das will das Ego vor uns verbergen, weil die permanente Erkenntnis unserer Wahrheit den Tod des Ego bedeutet. Und das weiß unser Ego nur allzu gut.
Auf dem Weg zurück nach Hause
Deine Peri
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