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Perfektionismus: 5 Wege, Frieden damit zu schließen

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Kennst du auch diese innere Stimme, die ununterbrochen sich zu fast allem kritisch äußert? Diesen inneren Kritiker, der immerzu und unerbittlich an anderen Menschen und vor allem an dir herumnörgelt? Perfektionismus kann echt anstrengend sein.

Der Perfektionist in dir sieht nichts als gut genug: Du bist nicht gut, schön, alt, jung, dünn, sportlich, klug genug, um es wert zu sein, um jetzt geliebt zu werden, um jetzt glücklich zu sein und schon gar nicht, um jetzt deine Träume zu leben. Oft hat dein innerer Kritiker auch Angst, einen Fehler zu machen, weil du dir dann vielleicht eingestehen musst, dass du nicht perfekt bist.

Dein Perfektionismus findet in jedem noch so schönem Moment lieber das Haar in der Suppe, als die Schönheit zu genießen.

Obwohl die Intensität dieser kritischen Stimme bei jedem von uns variiert, haben wir bestimmt alle diese Stimme schon einmal mehr oder weniger in uns wahrnehmen können.

URTEILE RUND UM DIE UHR

Perfektionismus führt dazu, dass wir immer alles richtig machen müssen (was übrigens unmöglich ist) und Kontrolle über das Selbst und unsere Umwelt behalten möchten (was auch eine hoffnungslose Aufgabe ist). Als Perfektionist hast du es schwer, deine eigene Unvollkommenheit und die der Welt zu akzeptieren. Perfektionismus lässt uns die Dinge meist schwarz oder weiß sehen. Die Welt wird unterteilt in Kategorien wie gut und schlecht. Alles hat ein Label und Menschen, die nicht so funktionieren, wie sie es für richtig halten sind für Perfektionisten höchst irritierend. Den hohen Ansprüchen des Perfektionisten ist es schwer gerecht zu werden.

Perfektionisten gehen vor allem mit sich selbst sehr harsch um. Sie sind meist ihr eigener ärgster Kritiker. Sie haben ein Wertesystem, was sie für richtig erachten. Das Dilemma ist, dass sie der Überzeugung sind, dass die ganze Welt nach diesem Wertesystem funktionieren sollte, was sie natürlich nicht tut.

PERFEKTIONISMUS: BRENÉ BROWN

In meinen Top 10 Quellen, die ihr euch kostenlos herunterladen könnt, führe ich auch Brené Browns Buch „ Die Gaben der Unvollkommenheit“ als eine meiner Lieblingsquellen auf. Wenn du verstehen möchtest, wie ein Perfektionist seinem Lebensglück schadet, ist dieses Buch genau richtig für dich. Brown ist Wissenschaftlerin an der University of Houston und erforscht dort menschliche Phänomene wie Scham, Verletzlichkeit, Perfektionismus und Mut. Brown, selber lange Zeit Perfektionistin gewesen, aber hat durch ihre wissenschaftliche Arbeit erkennen müssen, dass es gerade nicht darauf ankommt perfekt zu sein, wenn du ein erfülltes Leben leben möchtest.

Diese Erkenntnis warf sie zuerst einmal in eine Lebenskrise.Heute weiß sie, dass aus vollem Herzen zu leben das Gegenteil von Perfektionist sein bedeutet. Es geht darum, verletzlich und spielerisch zu sein. Zum Glück hat sie die kleine Anfangskrise längst überwunden und spricht auf sehr amüsante Weise in ihren Büchern darüber, was es heißt aus vollem Herzen zu leben.

Für alle von uns, die sich dabei ertappen, dass sie viel zu viel nörgeln und daran etwas ändern möchten, habe ich hier 5 Ideen, wie sie ihren inneren Kritiker öfter mal in die Pause schicken.

1. SEI EIN BEOBACHTER DEINER GEDANKEN

Anstelle dich mit der kritischen Stimme und das, was sie sagt, mit dir gleichzusetzen, kannst du lernen, diesen inneren Monolog einfach nur mal zu beobachten. Im zweiten Schritt, kannst du versuchen, diese innere Stimme nicht immer so ernst zu nehmen. Nicht alles, was deine innere Stimme dir sagt (eigentlich vieles) ist wahr.

Du kannst auch aktiv zu deinen kritischen Gedanken sagen: „Danke fürs Teilen, ich habe genug gehört. Ihr habt jetzt mal eine Pause verdient.“ So kannst du den kritischen Gedankengang immer wieder unterbrechen. Neue Denkmuster legen wir an, indem immer wieder uns in neuen Gedanken machen üben, bis diese so oft gedacht worden sind, dass sie dir normal vorkommen.

2. DANKBARKEIT & HUMOR

 

Schauen wir den Tatsachen ins Auge. Wir leben in Deutschland. Uns geht es hier wirklich so gut. Dafür können wir wirklich auch mal öfter dankbar sein. Wir geben unseren kritischen Gedanken mehr Raum als unserer Dankbarkeit. Das ist absurd. Die meisten Dinge, an denen wir herumnörgeln, entscheiden nicht über Leben und Tod. Also nimm die ganze Sache doch mit Humor. Vielleicht kannst du nicht sofort über etwas lachen, was dich nervt. Dennoch wäre es doch schön, wenn du relativ schnell eher humorvoll mit der ganzen Begebenheit umgehst als dich lange zu ärgern.

Egal, ob jemand unfreundlich zu dir war, ob der Kollege nervig ist oder es regnet und das deine Laune trübt. Frag dich einfach: „Wird dieser Moment, der mich jetzt aus der Ruhe bringt, in 5 Jahren noch relevant für mich sein?“ Falls nicht, lass ihn ziehen. Du wirst wahrscheinlich in einer Woche nicht mal mehr wissen, was dich letzte Woche so genervt hat.

Du kannst auch aktiv zu deinen kritischen Gedanken sagen: „Danke fürs Teilen, ich habe genug gehört. Ihr habt jetzt mal eine Pause verdient.“ So kannst du den kritischen Gedankengang immer wieder unterbrechen. Neue Denkmuster legen wir an, indem immer wieder uns in neuen Gedanken machen üben, bis diese so oft gedacht worden sind, dass sie dir normal vorkommen.

3. ANNEHMEN

Schau hin, nehme wahr und lauf nicht weg. Aber akzeptiere, dass die Dinge so sind, wie sie sind. Kämpfe nicht gegen etwas an und versuche nicht, andere Menschen zu verändern.

Byron Katie sagt immer, dass andere Menschen zu verändern eh hoffnungslos ist. Ich finde, sie hat vollkommen recht. Andere Menschen sind einfach nicht deine Angelegenheit. Wenn du denkst, dass die anderen Menschen dein Problem sind, dann hast du wirklich ein Problem. Denn dann machst du dich davon abhängig, dass andere Menschen sich verändern, bevor es dir wieder gut gehen kann. Menschen verändern etwas an sich, weil sie es wollen, nicht, wenn du es willst.

4. ES GIBT MEHR ALS NUR DEINE WAHRHEIT

Es gibt nicht nur eine Wahrheit. Wir sind über 7 Milliarden Menschen auf dieser Welt. Im Zweifel gibt es damit über 7 Milliarden Arten, eine Situation zu interpretieren.

Dass es nicht nur einen Blickwinkel auf eine Situation gibt, das ist für den Perfektionisten nur schwer erträglich. Dass sie nicht immer recht haben können ist mindestens genauso dramatisch für sie. Dennoch ist es so, dass jeder von uns ein Recht auf seine subjektive Wahrheit hat. Je eher du das akzeptieren kannst, desto besser ist das für deinen inneren Frieden.

5. PERFEKTIONISMUS DETOX: EINEN TAG OHNE URTEILE

Die größte Herausforderung für den Perfektionisten in dir ist es, einen Tag lang einfach mal alles so sein zu lassen, wie es ist. Alle Menschen, alle Situationen, alle Ereignisse — ohne etwas daran zum nörgeln zu finden.

Finde heraus, wer du ohne deine ganzen Nörgeleien wärst. Einen Tag lang.

P.S. Wenn du dich durch meine Worte angegriffen fühlst, ist es gut. Denn dann weißt du, dass sich etwas in dir wehrt, die Ideen, die ich mit dir Teile, zu akzeptieren. Dort lohnt es sich dann näher hinzusehen. Denn genau dort liegt deine Wachstumsmöglichkeit. 😉

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