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Intuition und Verstand

Peri SoyluAchtsamkeit, Herz, Innere Stimme, Intuition, Mediation, Sei das Licht, Verstand Kommentar

Wahrheit überdauert Raum und Zeit und wird in vielen verschiedenen Formen an uns herangetragen. Die Frage in jedem Moment ist immer, ob wir bereit sind hinzuhören und hinzusehen. Denn die Wahrheit ist da, unverändert – für jeden jederzeit zugänglich.

„Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“, ist für mich solch eine Wahrheit. Wir besitzen alle Intuition, also Herz und Verstand. Beides ist wichtig für uns und beides sollten wir nutzen, um Entscheidungen zu treffen. Mein Eindruck ist, dass wir in der heutigen Gesellschaft immer mehr unserem Verstand vertrauen. Wir überschätzen, wozu der Verstand in der Lage ist und gleichzeitig unterschätzen wir unsere innere Stimme.

Die Frage in jedem Moment ist immer, ob wir bereit sind hinzuhören und hinzusehen.

Wir haben alle zwei Beurteilungssysteme zur Verfügung: das Herz/die Intuition und den Verstand. Idealerweise arbeiten diese beiden Systeme zusammen und ergänzen sich. Die Herausforderung ist manchmal, dass wir diesen intuitiven Teil von uns lange nicht mehr in Anspruch genommen haben und damit ist er eingerostet. Wie ein Muskel, will auch die Intuition trainiert werden, damit sie gut funktioniert. Unsere Intuition ist nicht mit wissenschaftlichen Methoden nachzuweisen. Entweder glauben wir daran, dass es sie gibt, ohne auf quantifizierbare Beweise zu pochen oder eben nicht. Dennoch, Intuition hat jeder. Wir hören vielleicht nicht alle auf unsere unsere innere Stimme, aber das macht diesen Teil von uns nicht weniger real und akkurat.

In unserer industrialisierten und hoch technisierten Gesellschaft hat der Verstand oft das Sagen: Der Verstand steht für Logik, Sachlichkeit, Objektivität und Analyse. Er steht für all das, wofür sich Menschen oft so irrtümlich anderen Lebewesen gegenüber überlegen fühlen. Der Verstand vergleicht viel und gern, denkt viel nach, bewertet, urteilt, kritisiert, entscheidet etc. Meist steht der Verstand auch in enger Verbindung mit dem, was wir unser Ego nennen. Das Ego bezeichnet die Subjektbezogenheit des Denkens und Fühlens einer Person.

Wir unterschätzen unsere Intuition immens.

Viele sagen, dass ein gesundes Ego wichtig ist, damit wir im Leben vorankommen und erfolgreich sind. Ich denke nicht, dass das wirklich so sein muss. Kommen in unserer Gesellschaft denn wirklich nur Menschen voran, die ein „gesundes“ Ego haben, was auch immer das bedeuten mag?

Könnte es denn auch sein, dass das Ego dafür sorgt, dass viele Menschen generell auf sich selbst fixiert sind? Das Ego denkt wenig an die Konsequenzen seiner Handlungen, will für sich das Meiste, weil es befürchtet, dass es nicht genug gibt. Getrieben durch Angst und Rechthaberei seiht das Ego im äußersten Falle auch Gewalt als legitimes Mittel an.
Fakt ist, dass wenn wir die aktuelle Lage in der Welt betrachten, viele Menschen sich — aus sehr wenig nachvollziehbaren Gründen — immer noch die Köpfe einschlagen. Die Welt ist an vielen Orten in großem Aufruhr. Gewalt steht auch in unserer „zivilisierten“ Welt immer noch an der Tagesordnung. Täglich werden unschuldige Zivilisten verletzt und kommen sogar ums Leben. Während die wenigen indigenen Völker, die wir als „zivilisierte“ Menschen nicht ausgelöscht haben, uns immer wieder auf eindrucksvolle Weise vorleben, was es heißt in Einklang mit Natur und anderen Lebewesen zu sein.

Einige Stimmen sagen auch, dass wenn wir kein Ego haben, dann jeder auf uns herumtrampeln wird und wir nur noch als Fußabtreter dienen. Stimmt das denn wirklich? Was passiert eigentlich, wenn jemand „…mit dem Herzen sieht“?

Immer, wenn wir mit gutem Beispiel voran gehen, geben wir anderen die Erlaubnis, es uns gleich zu tun.

Wenn wir in unserer Geschichte nach Menschen Ausschau halten, die solch eine Haltung praktiziert haben oder aktuell praktizieren, wie z.B. Ghandi, Buddha, Martin Luther King, der Dalai Lama oder Thich Nhat Hanh, wirken diese Menschen nicht auf mich, als wären sie Opfer von irgendwelchen Umständen und hätten keine Durchsetzungsfähigkeit.

Wenn sie keine Fußabtreter sind, was zeichnet diese Menschen eigentlich aus, die diese „…längste Reise im Leben“ erfolgreich unternommen haben?
Für mich strahlen sie eine Ruhe, Erhabenheit, einen Frieden und eine Beseeltheit aus. Sie zeichnen sich durch große Empathie, großes Mitgefühl, Nächstenliebe, Mut, Furchtlosigkeit, Güte und Zufriedenheit aus. Es ist, als hätten sie ein intuitives Wissen über den Lauf der Welt und den Sinn und Zweck ihres eigenen Daseins, der den meisten Menschen leider abhanden gekommen ist. Sie scheinen ein Verständnis zu haben für etwas Größeres. Etwas, was man nicht gut in Worte fassen kann. Ihre Sicht ist allumfassender und verbundener, als das, was wir nur mit dem Verstand wahrnehmen können.
Auch wenn du jetzt denkst, dass du in diesem Leben bestimmt nicht mehr so wie der Dalai Lama wirst, heißt das nicht, dass du dich ausruhen musst. Nur du setzt deine eigenen Grenzen an das, was für dich möglich ist. Wir alle sind zu so viel mehr fähig, als wir uns manchmal eingestehen und wir können jeden Tag auf’s neue bestimmen, wie wir Dinge angehen und welche Einstellung wir zu unserem Tun haben. Egal, ob es um eine Kleinigkeit geht oder eine vermeintliche große Aufgabe. Jeder kann bei sich anfangen und versuchen, mehr Empathie und Mitgefühl für seine Umwelt aufzubringen. Die Herausforderung liegt hier meist nicht darin, gütige Gefühle für Menschen aufzubringen, die man bereits gern hat, sondern für die Menschen, die es einem „schwer“ machen, sie gern zu haben. Ihr wisst genau, was und wen ich meine. Veränderung passiert immer nur, wenn wir die Veränderung, die wir uns in der Welt wünschen auch selber leben. Das heißt, wenn ich möchte, dass Menschen friedvoller und herzlicher miteinander umgehen, dann ist es das Beste, dass ich dafür tun kann, selber friedvoller und herzlicher zu sein — zu mir und zu meinen Mitmenschen. Wir können jeder auf unsere individuelle Art und Weise — sei es in kleiner oder großer Form — zum Wohl dieser Welt beitragen. Immer wenn wir uns trauen und diesen Schritt Richtung Herz und Intuition wagen, dann geben wir anderen die Erlaubnis, es uns gleich zu tun.

Sei das Licht
Peri

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